Umgang mit Verlusten

Mit der Neurographik durch die Trauerphasen

Wen möchte ich ansprechen?

Dieses Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die einen Verlust erlitten haben und nach Bewältigungsstrategien suchen, die es Ihnen ermöglichen, zurück in ihre eigene Kraft und Selbstkompetenz zu finden, um dem Erlebten gegenüber stärker und wohlwollender begegnen zu können. Aber auch andere an Sinn und Spiritualität interessierten Menschen sind gerne eingeladen, sich über das Thema Vergänglichkeit näher mit dem Leben zu beschäftigen. Mit Verlust meine ich nämlich nicht nur Todesfälle. Es gibt ja auch andere Verluste während eines Lebens, die wir bewältigen und verarbeiten müssen, um weiter nach vorn schauen zu können, z.B. eine gescheiterte Beziehung, der Verlust von Gesundheit nach schwerer Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Umweltkatatstrophe, die uns unseres Besitzes mit all seinen Erinnerungen beraubt hat, der Verlust der Heimat nach Flucht oder Anderes, was uns wieder zurück wirft in das Gefühl der Unsicherheit in Anbetracht einer unbekannten Zukunft. Die Reaktionen und Trauerphasen sind die gleichen, nur die Intensität ist eine andere. Und immer ist das Ziel, seine Lebenskraft und -freude wiederzuerlangen, um sich mit neuem Mut und Ellan eine neue Zukunft gestalten und wiederaufzubauen zu können. Jeder Umbruch ist auch die Gelegenheit, Veränderungen vorzunehmen, die man ohne den Verlust nicht angestrebt hätte, die aber sicherlich schon lange überfällig waren. Altes wird erst so richtig überdacht und neu strukturiert, wenn man aus seiner Komfortzone geworfen wird. Und das kann, bei allem Schmerz, letztendlich auch ein Geschenk sein. Wir müssen einsehen: Nichts Materielles ist von Dauer, und auch der physische Körper ist etwas Materielles. Dahinter steckt ein lebendiger Geist, der beweglich bleiben will und eben seine Kleider wechseln muss, wenn sie nicht mehr passen. Der eigentliche Tod, der uns blockiert, ist das Festhalten an alten, überholten Strukturen und Mustern. Dieser Stagnation können wir z.B. mit Hilfe der Neurographik sehr gut entgegenwirken. Die Bewegung mit dem Stift bringt wieder etwas ins Fließen, damit aus der Erstarrung und Lähmung herausgefunden und neue, veränderte Lebendigkeit zugelassen werden kann. Lebendigkeit ist immer da, aber sie braucht unsere Erlaubnis, wenn wir uns auch so fühlen wollen.

Voraussetzung

Da die Neurographik bestimmten Algorithmen folgt, ist ein künstlerisches Talent nicht Voraussetzung. Es reicht, wenn Sie neugierig, geduldig und motiviert sind. Jeder Mensch ist kreativ veranlagt und strebt auf verschiedenste Weise danach, sein schöpferisches Potenzial zu nutzen, um sich individuell ausdrücken zu können. Es muss am Ende kein großartiges Kunstwerk entstehen, das sich sehen lassen kann. Der Sinn ist viel mehr, dass die Arbeit mit dem Stift Erkenntnis auslöst und in Ihnen etwas verändert (Transformationsprozeß).

Ihr Nutzen

In 7 verschiedenen Modulen wird der Verarbeitungsweg durch die Trauerphasen noch einmal zeichnerisch so nachempfunden, sodass Sie sich bewusster darüber werden können, wo Sie sich gerade befinden und warum die Dinge so sind, wie sie sind. So kann es Ihnen gelingen, mehr in die Akzeptanz zu wachsen, was die Trauergefühle verändert: vom leidvollen Schmerz hin zur sehnsuchstvollen Zuversicht. Das ist wichtig, um nicht in verdrängten Emotionen zu erstarren und zukünftig mehr tot als lebendig durchs Leben zu gehen. Das bringt das Verlorengegangene auch nicht zurück und intensiviert das Leid.

Nichts Unberechenbares oder Unnormales läuft in Ihnen ab. Was wir nicht kennen, macht uns Angst. Und mit ihr müssen wir uns auseinandersetzen, wenn wir am Schmerz reifen und ihn überwinden wollen. Wenn wir den unausweichlichen Prozessen der inneren Verwandlung erlauben, so stattzufinden, wie die Natur es vorgesehen hat, wird es leichter gehen, auch den höheren Sinn hinter allem zu erkennen, für den es sich lohnt, weiterzuleben. Wird dieser nämlich nicht verstanden, lehnen wir jegliche Anstrengung ab, uns weiter zu entwickeln. Dadurch wird der natürliche Lauf der Dinge blockiert.

Auslöser für Veränderung wollen uns immer in ein höheres Bewusstsein führen, nicht zerstören. Zerstörerisch ist nur die Angst vor der Veränderung und Erneuerung, die in allen lebendigen Prozessen unvermeidbar ist. Sie können nicht aufhalten, was sich in Ihrem Leben Bahn zu schafften versucht. Durch jedem Bruch mit der gewohnten Realität, wenn einschneidende Erlebnisse Vertrautes und Gewohntes in Frage stellten, werden Sie zu einem neuen Menschen gemacht. Ob Sie das wollen oder nicht. Wir sterben alle immer wieder in eine neue Lebendigkeit hinein. Das Leben benötigt diese Updates, um beweglich zu bleiben.

Kursbeschreibung

Im ersten Modul bekommen Sie eine Ahnung davon, wo Sie stehen, welche Schritte noch vor Ihnen liegen und was alles bewältigt werden muss. Das gibt Ihnen den ersten Halt und etwas mehr Sicherheit durch Struktur. In der Gruppe werden Sie feststellen, dass Sie nicht alleine sind, und dass es anderen genauso geht wie Ihnen. Trauernde sind sich in gewisser Weise verwandt. Und was noch viel wichtiger ist: Seien Sie sich sicher, dass auch Ihr Verstorbene – falles es bei Ihnen um zwischenmenschlichen Verlust geht – in einer anderen Welt denselben Erneuerungsprozeß zu absolvieren hat, wie Sie. Auch er oder sie ist dort, wo er oder sie gerade angekommen ist, neu, und muss sich wieder zurecht finden. Sie mögen zwar körperlich nicht mehr anwesend sein, aber sie sind es geistig energetisch. Wir können ihre Kraft in uns einfließen lassen, wenn wir offen sind. Und das sind wir nun einmal nicht, solange negative Gefühle uns verschließen.

Im weiteren Verlauf der Module lernen Sie, mit Ihren offenen Fragen und aufbrechenden Emotionen besser umzugehen und ein Verständnis für sich, andere und das Leben, so wie es strukturiert ist, aufzubauen. Außerdem lösen Sie eventuell vorhandene Blockaden, die den Prozess des gesunden Trauerns behindern. Die Trauer kommt ins Fließen und darf ausschwemmen, was Ihnen z.B. erschwert, eine neue Beziehung zum Verstorbenen aufzubauen oder das Leben verändert wieder anzunehmen. Viele Menschen, die in der Trauer feststecken, empfinden Lebendigkeit als Verrat an sich selbst oder der Person, die Ihrer Meinung nach nicht mehr lebendig sein darf. Aber wenn Sie wieder weicher in Ihrem Empfinden werden, was beim Malen und Zeichnen der Fall ist, dann können vielleicht Wut, Groll und Verzweiflung einer neuen, inneren Wahrheit weichen, die uns fühlen lässt, dass Verstorbene lebendiger sind als zuvor oder Verluste uns dazu einladen, Altlasten abzuwerfen.

Philosophie

Der Weg ist also das Ziel, und wenn dabei etwas Schönes entsteht – um so besser! Sie werden sich wundern, welches Talent in Ihnen steckt, das bisher vielleicht nur noch nicht entdeckt wurde. Schritt für Schritt leite ich Sie an, wie Sie vorgehen müssen, und welche Bedeutung Ihr Tun hat. Sie kommen vom Denken ins Fühlen und damit in ein neues Verständnis über sich und über die Zusammenhänge des Lebens. Je weniger Sie beim Malen und Zeichnen nachdenken, desto besser klappt es. Mit der Zeit fließen Gedankenlinien wie von selbst übers Papier und erkunden dabei intuitiv das Selbst. Neurographik setzt auf Achtsamkeit seinem inneren Erleben gegenüber. Damit erschließt diese Technik neue Perspektiven und Sichtweisen, welche das Bewusstsein immer mehr erweitern. Wenn im Anschluss die Einbindung in dieses Leben besser verstanden und auch gefühlt werden kann, fällt es uns wesentlich leichter, z.B. mit Schicksalsschlägen oder Unsicherheiten umzugehen.

Wir erkennen die Sinnhaftigkeit des Lebens erst aus einer höheren Bewusstseinsebene heraus, und auch dann erst sind wir fähig, Geschehenes zu verstehen und des daraufhin anzunehmen als das, was es ist. Wir müssen nicht alles toll finden, was uns begegnet, aber es zu verurteilen ist ein Angriff gegen uns selbst. Veränderung geschieht nicht in der Vergangenheit. Diese ist nur zur Bewusstmachung nützlich. Veränderung findet im Hier und Jetzt statt. Wir sind die Architekten unserer Zukunft und nicht die passiven Empfänger eines willkürlichen Schicksals.

Angst und Leid haben immer mit einem engen, noch unbewussten Geist zu tun. Wissen befreit und führt zu Weisheit, die uns mehr Gelassenheit schenkt, egal, was und passiert ist oder droht. Etwas in uns bleibt immer stabil und lebendig, und dieser Kern sollte erkannt werden. Er wohnt jedem inne, und wenn wir Kontakt zu ihm haben, dann ist er unser Anker, der uns verlässlich inneren Halt beschert.

Ablauf der Seminare zur Trauerverarbeitung

Beim Zeichnen tauschen wir uns in entspannter Atmosphäre mit unseren Leidensgenossen in einer Gruppe von 2-6 Leuten aus (online unbegrenzt), teilen unsere Erfahrungen mit und versuchen dabei, uns durch Verständnis, Zuspruch und Wertschätzung gegenseitig aufzubauen.

Zur mentalen Unterstützung wird in einigen Modulen zusätzlich zum Zeichnen eine passende innere Bilderreise oder Meditation angeleitet oder eine Geschichte vorgelesen, die Sie tiefer ins Verständnis des jeweiligen Themas einführen soll.

Beschreibung der wählbaren Module zum Thema Verlustbearbeitung

Die einzelnen Module entsprechen in der Reihenfolge den einzelnen Trauerphasen. Wenn Sie noch nie etwas mit Neurographik zu tun hatten, empfehle ich Ihnen, mit Modul 1 zu beginnen, da dieses mit einer kurzen Einweisung in den Trauerweg mit all seinen Phasen im Ganzen Einweisung in das Prinzip der Neurograpik beginnt beschreibt. Weil Trauer keinem vorgegebenen Muster folgt, überlasse ich ansonsten Ihnen, mit welchem Thema Sie weitermachen wollen. Sie entscheiden, was Ihnen in Ihrem persönlichen Prozeß gerade am meisten helfen würde und Ihnen am geeignetsten und interessantesten erscheint.

Dauer

Alle Module dauern in etwa je 3-4 Stunden.

Termine

In meiner Praxis in Nippes finden die Kurse regelmäßig mittwochs von 17:00 – ca. 20:00 Uhr statt. Je nachdem, wie es den angemeldeten Teilnehmern lieber ist, lassen sich die Zeiten nach Absprache auch leicht nach vorn oder hinten verschieben. Auch welches Modul dann gerade dran ist, richtet sich nach der individuellen Nachfrage, da sich ein zyklischer Ablauf aller Module für mich nicht lohnt. Ich werde dies mit den Interessenten im Vorfeld absprechen, und wir werden für alles einen gemeinsamen Nenner finden.

Kosten

Module 1-7 in der Praxis: 75,-€ pro Person und Termin

Jedes Modul kann einzeln und unabhängig von den anderen gebucht werden.

Die Teilnahmegebühr ist nach Erhalt der Rechnung, spätestens jedoch 10 Tage vor Kursbeginn, auf das oben genannte Konto unter Angabe Ihres Namens und des abgesprochenen Datums zu entrichten. Bei Ausfall des Workshops werden eventuell geleistete Teilnahmegebühren zurückerstattet oder für einen Ausweichtermin verwendet, wenn Sie damit einverstanden sind.

Anmeldung

Nach schriftlicher oder telefonischer Anmeldung wird Ihnen von mir eine Rechnung über 75,- € per Mail zugesendet. Nach Überweisung des Betrages gelten Sie als verbindlich angemeldet. Falls Sie aus irgend einem Grunde absagen müssen, können Sie den bezahlten Termin an einem anderen Mittwoch nachholen.

Ein Rücktritt von der Teilnahme am Workshop hat schriftlich zu erfolgen (per Mail an: kontakt@praxis-kreativerleben.de). Bis 10 Werktage vor Seminarbeginn ist eine kostenfreie Stornierung möglich. Ab fünf Werktage wird eine Stornogebühr von 35 % der Teilnahmegebühr erhoben. Bei Rücktritt nach dieser Frist bzw. Nichtteilnahme ist die gesamte Teilnahmegebühr zu entrichten.

Was brauchen Sie zum Neurographieren?

  • weißes Papier DIN A4 oder DIN A3 oder farbiger Tonkarton A3 (nach Ansage)
  • einen weichen, gut gespitzten Bleistift
  • Fineliner schwarz, Fineliner weiß
  • dicker Lackstift schwarz, dicker Lackstift rot
  • weiche Buntstifte – je mehr Farben, desto besser
  • Schere
  • Klebestift und Tesa

Findet der Kurs in meinem Praxisraum statt, stelle ich Ihnen die Materialien gerne zur Verfügung. Bei einer Online-Veranstaltung besorgen Sie sich bitte die Dinge auf der Liste selbst.

Ich freue mich auf Sie!

Ihre Claudia Paschke