Über mich

„Lebendig zu sein bedeutet, sein Ändern zu leben.“

Verfasser unbekannt

“Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, 
sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt.”
Buddha

Ich heiße Claudia Paschke, bin Jahrgang 1968, verheiratet in Köln und Mutter zweier Kinder, von denen eines im Jahre 2015 diese Erde mit nur 17 (fast 18) Jahren schon wieder verlassen hat.

Dieser Schicksalsschlag hat für mich von heute auf morgen alles verändert und drehte mein Leben und Denken schlagartig auf den Kopf. Seit dem beschäftige ich mich mit Themen, denen ich früher lieber aus dem Weg gegangen bin. In tiefem Schmerz und mit unzähligen quälenden Fragen, die ich mir nicht beantworten konnte, ließ mich mein Sohn zurück. Ohne Antworten auf sie zu bekommen, konnte mein Leben nicht wieder lebenswert werden, also stellte ich mich ihnen. Seit dem ist nichts mehr, wie es war. Ich habe die Not zur Tugend gemacht und meinen Beruf gewechselt. Von der Szenenbildnerin  wurde ich zur vorerst zur Trauerbegleiterin. Nach vielen weiteren Seminaren und Ausbildungen in diese Richtung innerhalb von 5 Jahren schloss ich mit 3 großen Abschlussprüfungen – der zur Heilpraktikerin für Psychotherapie, der zur Lebens- und Sterbeamme nach Claudia Cardinal, und der zur Hypnosetherapeutin – im Jahre 2022 meinen Verarbeitungszyklus ab. Das Ergebnis sehen Sie hier. Alles, was ich in dieser Zeit intensiv gesammelt, erfahren, erarbeitet, gelesen, gelernt und erlebt habe, um nicht zu zerbrechen, kommt nun auch zur Anwendung für andere Menschen. Wer mit dem Thema Tod umgehen kann, der wagt sich auch an viele andere Lebensthemen und Problematiken heran, denn der Tod ist ein perfekter Lehrmeister.

Heute kann ich sagen, dass neben der bleibenden Sehnsucht nach meinem Sohn auch eine gewisse Dankbarkeit mitschwingt, wenn ich an ihn denke. Für mich ist er nicht weg, sondern ein verlässlicher, starker Begleiter geworden, der mich führt, schützt und tröstet. Er hat mir den Weg in die tiefsten Tiefen des Seins geebnet, den ich so nie von allein, ohne Grund und ohne sein Verschwinden gegangen wäre, der mich aber letztendlich unendlich bereichert hat. Ich bin dadurch ein anderer Mensch geworden –  weiser, feinfühliger, erkennender, umsichtiger , vor allem aber spiritueller als vorher. Nie möchte ich mehr diejenige sein, die ich vorher war. Auch wenn ich diesen Trauerschmerz keinem wünsche, so hat er doch zugegebenerweise das Potenzial, einen positiv zu verwandeln, wie kaum etwas anderes. Das Leid bringt einen während des Transformationsprozesses wieder mit sich selbst wieder in Kontakt. Und das Irre dabei ist: vorher wusste man gar nicht, dass man sich selbst so sehr verloren hatte.

Die Therapie und Coaching-Methoden, die ich anwende, funktionieren immer auf dieselbe Weise: Bewusstmachung, Wertschätzung, Verarbeitung, Transformation und Integration. Alles, was ich vom Leben lernen durfte, fließt  in meine Arbeit mit ein. Die Kreative bin ich geblieben. Man kann sogar sagen: Nie muss man so dermaßen kreativ sein wie in schweren Krisenzeiten. Sobald altbekannte Wege versperrt werden, müssen Alternativen gesucht werden. Umleitungen sind zwar erst einmal unbequem, aber sie erhöhen die Ortskenntnis, wie man so schön sagt. Mittlerweile bin ich ganz erfahren darin, Wege zu sehen, wo andere stagnieren und die Hoffnung verlieren. Glauben Sie mir, es geht immer weiter – nicht besser oder schlechter, aber immer anders und auf jeden Fall bereichernd für das Bleibende in uns. Die Bewusstseinserweiterung, die sich dadurch vollzieht, hilft dabei, später tiefer schauen zu können, schneller größere Sinnzusammenhänge zu erfassen, Zeichen aus der Metaebene empfangen und erkennen zu können und Dinge aus mehreren Perspektiven heraus wahrzunehmen. Man denkt mehr ganzheitlich statt linear, ist mehr bei sich, statt sich im Außen zu orientieren und sich nach anderen Leuten zu richten, legt weniger Wert auf Äußerlichkeiten und das Oberflächliche weicht der Tiefgründigkeit. Kurz gesagt – der begrenzte Verstand mach der Intuition Platz.

Mein neuer Beruf ist der schönste, den ich mir vorstellen kann, denn er bietet mir die Möglichkeit, andere Menschen an den Erkenntnissen teilhaben zu lassen, die mir offenbart wurden, um überleben zu können.  Ich habe in ihm einen neuen Sinn gefunden und eine Möglichkeit, das Gelernte und Erkannte auch anzuwenden. Wir Menschen sind keine Einzelgänger, sondern Gemeinschaftswesen. Wir wachsen an unseren Krisen miteinander, füreinander und durch einander. Keiner muss und kann seine schweren Wege alleine bewältigen. Es braucht das stützende Netz. Und da ich schon steinige Wege gegangen bin, fühle ich mich als Reiseleiterin dazu berufen, auch andere dabei zu begleiten, wenn sie Hilfe benötigen. Ich kenne die Nöte und Hürden, denen man dabei begegnen kann. Gemeinsam und auf Augenhöhe suche ich mit Ihnen zusammen die für Sie gangbaren Wege heraus. Gehen müssen Sie allerdings alleine. Das kann einem leider keiner abnehmen. Und trotzdem: Was Sie in Ihren Prozessen berührt, berührt auch mich und umgekehrt. Man lernt nie aus.

Begeistert forsche ich neugierig  weiter, wo andere nichts suchen. Ist dieser Prozeß erst einmal angestoßen, hört er nicht mehr auf. Das Leben hat mir viel beigebracht, aber seit dem Tod von Niclas bin ich in einer Intensivausbildung gelandet, die einer Achterbahnfahrt gleicht. Wie die Raupe im Kokon zerlegt es mich immer mal wieder aufs Neue, aber das ist nicht schlimm, denn schließlich weiß ich jetzt, wie ich damit umzugehen habe, und dass nach jeder Nacht ein neuer Tag anbricht. 

“Und wenn Du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleibe ganz ruhig. Es sortiert sich nur neu.”