Aufstellungsarbeit

„Ein Geist, der durch eine neue Erfahrung gedehnt wurde, 
kann nie wieder in seine alte Dimension zurückgehen.“
Verfasser unbekannt

Systeme

Aufstellungsarbeit beschäftigt sich mit systemischen Betrachtungen. Alles ist mit allem verbunden. Nichts steht für sich alleine und alles interagiert miteinander.

Es gibt innere und äußere Systeme. Die inneren bestehen aus Persönlichkeitsanteilen, die äußeren aus konkreten Wesen oder  Dingen. Das eine repräsentiert das andere.

Möchte man Systeme durchschauen, muss man sie verlassen und von außen distanziert draufschauen. Das ermöglicht die Aufstellungsarbeit.

Der Betrachter stellt sich dabei folgende Fragen:

  • Wie ist das System aufgebaut und strukturiert?
  • Welche Interaktionen finden innerhalb des Systemes statt?
  • Wer oder was ist beteiligt?
  • Durch wen oder was kommt es zu Störungen?
  • Wodurch kann man diese beheben?

Zusammenhänge, die wir nicht oder nur oberflächlich erkannt haben, werden in tiefere Gefühlsschichten geführt und durch eine Perspektivwechsel bereichert, ganzheitlicher wahrgenommen und als Resultat mit mehr Verständnis weicher und liebevoller erlebt. Lösungswege werden sichtbar und die Umsetzung erscheint machbarer.

Wir sind das, was wir sind, durch unsere Beziehungen. Sie beeinflussen uns und wir beeinflussen sie. Um Probleme ausfindig machen zu können, müssen wir dazu fähig sein, verschiedene Sichtweisen einzunehmen, statt immer nur aus unserem eigenen, persönlichen Schlüsselloch auf die Welt zu schauen. Empathie macht dies möglich. es ist immer heilsam, wenn wir uns ab und zu mal beobachtend neben uns stellen (Metaebene – raus aus der Verstrickung) und  versuchen, zu fühlen, was der andere gerade im Kontakt mit uns fühlen könnte. Dann wären wir nicht so oft verletzt und selbst verletzend. Viele Konflikte könnten dadurch vermieden werden. Die Wahrheit erschließt sich nur über viele Perspektiven. Urteilen wir vorschnell, machen wir Fehler in der Betrachtung. Und diese haben wieder ihre Auswirkung aufs Umfeld und rückwirkend auf unsere Gesundheit.

Ausgangssituation – Die Problematik der Vermeidungsstrategie

Wir alles sind so strukturiert, dass wir es vorziehen, unangenehme Gefühle zu vermeiden, was dazu führt, dass wie nicht versuchen, sie zu vermeiden, indem wir die dazugehörigen Gedanken transformieren, sondern wir laufen weg. Das nennt man kognitive Dissonanz. Sie erkennt man daran, dass der Mensch, der sich einer Aufgabe nicht stellen will, sehr aggressiv wird, wenn er mit seinem unaufgelösten Thema konfrontiert wird. Ohne Konfrontation ist jedoch Weiterentwicklung nicht möglich. Wir müssen durch unsere Schatten hindurch gehen, wenn wir sie abschaffen wollen, sonst werden wir immer wieder mit ihnen in Kontakt gebracht. Diesen zu vermeiden ist zwar möglich, erfordert aber viel Kraft und saugt Energie, bis zur Machtlosigkeit. Man kann vor sich selbst nicht weglaufen. Probleme, die nicht gelöst werden, gären vor sich hin, nehmen immer mehr Raum ein  und vergiften unser Energiesystem., bis es irgendwann kollabiert. Spätestens dann zeigen sich Symptome ganz offensichtlich. Sie versuchen, darauf hinzuweisen, dass der Mensch endlich bei sich hinschauen und aufräumen muss.

Systemische Betrachtungen helfen, den Teufelskreis zu verlassen

Abwehrmechanismen entspringen dem Verstand. Denken tut nicht weh, aber das Fühlen, das den Gedanken entspringt. Es ist ja nicht so, dass ungelöste Themen nur uns selbst Schaden zufügen. Sie beeinflussen unser Verhalten und haben damit Auswirkung auf unsere Umwelt. Aber sie werden auch epigenetisch gespeichert, sodass nachfolgende Generationen sich damit weiter herumschlagen müssen, bis einer aus der Ahnenlinie bewusst genug ist, den oder die Knoten auf der roten Linie aufzulösen. Mit unserem  Verstand kommen wir dabei nicht weiter, er steckt in gewohnten Mustern fest. Es ist auch nicht seine Aufgabe, etwas zu verändern. Nur ein höheres Bewusstsein führt vom begrenzten Verstand in ein erweitertes Verständnis, das Bewusstsein erweitert.

Ungelöste Problematiken lösen sich nicht von alleine im Nichts auf. Auch nicht, wenn wir sterben. Energie kann weder hergestellt, noch zerstört werden, man muss sie verwandeln.Wir sollten uns also Zeit für uns nehmen und versuchen, zu erkennen, welche Schatten es sind, die uns fremdsteuern –  schon unseren Kindern und Kindeskindern zuliebe. Dafür eignet sich besonders gut die systemische Aufstellungsarbeit, denn sie ermöglicht den Perspektivwechsel, den es braucht, um Klarheit zu bekommen. Stecken wir in einem System drin, können wir es weder erkennen, noch ändern. Treten wir allerdings aus der subjektiven Perspektive heraus und betrachten das Ganze von außen oder oben, also objektiver, dann sehen wir Zusammenhänge, für die wir vorher blind gewesen sind. Und erst dann ist Beeinflussung und Heilung möglich. Herausforderungen sind die Treppenstufen in ein höheres Bewusstsein. Ohne Bewusstwerdung und der sich daraus ergebenden Transformation unserer Schattenthemen kann Aufstieg nicht geschehen. Er ist aber Ziel und Zweck unseres irdischen Daseins.

Die von mir angewendeten Methoden der Aufstellungsarbeit

Alle Methoden dienen sowohl Ihnen selbst als auch daraus folgend dem Gesamtsystem um Sie herum. Darum möchte ich es nicht als “Familienstellen” bezeichnen, denn es ist viel mehr. Man kann nämlich alles aufstellen, nicht nur Personen, sondern auch Dinge, die Sie stören, Orte, die Sie beängstigen oder Unsichtbares, das sie indirekt belastet. Das kann mit vielen verschiedenen Hilfsmitteln geschehen. Entweder man nimmt reale Personen zu Hilfe oder weicht aus auf Stellvertreter oder Repräsentanten, die auch aus Gegenständen bestehen können.

Keiner von uns ist alleine, sondern immer in ein energetisches Netz eingebunden, ob er das nun weiß oder nicht. Selbst einsame, allein lebende Menschen existieren nicht für sich, denn selbst  Verstorbene nehmen noch Einfluss auf unser Leben. Ist ein System gestört, dann wurde an irgendeinem Punkt ein Ungleichgewicht erzeugt, das sich nachhaltig aufs Ganze auswirkt. Jeder Teilnehmer eines Systems trägt dessen Information in sich. Wird in einem von den Beteiligten eine Veränderung vorgenommen, dann spüren die anderen das ebenfalls, meistens unbewusst. In Ihnen tut sich dann trotzdem etwas, denn Unbewusstes wirkt genauso wie Bewusstes. Wollen Sie also, dass sich Ihr Umfeld ändert, dann müssen Sie sich selbst verändern. Das geschieht nicht über den Verstand, denn nicht verstandene Zusammenhänge generieren höchstens eine sich selbst künstlich auferlegte, äußere und damit instabile Veränderung, keine wirkliche Transformation. Wahre, nachhaltige Verwandlungen müssen aus der Tiefe heraus über ein allumfassendes Verständnis angeregt und erzeugt werden.

Systemaufstellung mit Bodenmatten als Anker

Diese Methode hat sich als besonders wirkungsvoll herausgestellt, denn wir arbeiten hier nicht nur visuell wie beim Systembrett, sondern mit dem ganzen Körper in einem viel größeren räumlichen Energiefeld, als das auf dem Brett hergestellt werden kann. Die farbigen Bodenmatten aus Filz repräsentieren Menschen, Dinge, Orte, Gefühle oder andere auf das System einwirkende Energiefelder aus anderen geistigen Dimensionen. In die kann durch diese Arbeitsweise nicht nur eingetreten werden, sondern es können direkt auch Veränderungen rituell vorgenommen werden, die ein anderes Grundgefühl erzeugen und damit Realität verändern. Sie können sich mit ihrem ganzen Sosein hineinversetzen in was sie wollen, und erspüren, wie das Gegenüber denkt, fühlt und ausgerichtet ist. Auch leblose Dinge haben energetisch gesehen Bewusstsein, nämlich unseres, denn wir haben sie bewusst oder unbewusst erschaffen. Alles, was wir in der äußeren Realität wahrnehmen, sind Abbildungen unserer Innenwelt. Und nur von hier aus haben wir Zugriff. Eindruck erzeugt Ausdruck, Ausdruck reflektiert Eindruck. Was wir aufstellen, wird in erster Linie intuitiv bewusst gemacht und erst später vom Verstand aufgenommen und zu einen höheren Verständnis zusammengefügt. Und das ist das Ziel einer jeden Aufstellung.

Ergänzen tue ich das Ganze in meinen Sitzungen mit Ihnen mit bilateraler Stimulation aus dem iEMDR oder Klopfakkupressur aus dem MFT. Das hilft zusätzlich, während des Prozesses lockerer zu werden oder im Prozess gewonnene Erkenntnisse tief im Körper zu integrieren.Werden diese nicht wirklich gefühlt verinnerlicht, dann ist das Ergebnis nicht nachhaltig genug, um auch im Alltag umgesetzt werden zu können. Nicht gemachte Gedanken, sondern gefühlte Informationen haben einen bleibenden  Wert. Der Rest sind leeren Hülsen.

Aufstellungen auf dem Systembrett

Gibt es nicht genügend Platz im Raum und ist das zu bearbeitende Thema in der Anzahl der “Mitspieler” zu komplex, kann die Aufstellung auch auf einem Holzbrett erfolgen. Mit verschieden gestalteten Figuren und Elementen wird sichtbar gemacht, worum es auf tieferer Ebene wirklich geht, wer mit wem agiert, wer wem im Wege steht, warum etwas nicht funktioniert und wie nah jemand einem wirklich ist. Aufgestellt wird erst einmal intuitiv. Über geschickte Fragestellungen kann  so viel herausgearbeitet werden, dass man sich wundert. Alleine über das Nachdenken würde man an diese Informationen nicht gelangen. Deutungen machen Unsichtbares sichtbar. Das Draufschauen auf eine dargestellte Situation ist immer ganzheitlicher erfassbar, als das lineare. Und darum ist es auch viel weitreichender.

Weitere Möglichkeiten:

Imaginationen

Aufstellungsarbeit kann auch imaginiert werden über  Bilderreisen im Inneren, was besonders in der Trauerarbeit hilfreich ist. Man stellt sich dann bestimmte Szenerien vor, in denen agiert, gehandelt und aus auftauchenden symbolischen Bildern heraus gelesen werden kann. Dabei kann es sich um eine innere Bühne handeln, um einen heilsamen Begegnungs- oder Schutzort, oder es werden Albträume noch einmal nacherlebt und mit Hilfe der eigenen Phantasie positiv zu ende gebracht. Alles ist möglich und auch hier sind keine Grenzen gesetzt, außer, dass es Ihnen schwer fällt, sich etwas bildlich vorzustellen.

Kunsttherapie oder Bilderkarten

Auch mit Hilfe der Kunsttherapie oder der Verwendung der OH-Karten kann Aufstellungsarbeit erfolgen. Hier kann man sich richtig austoben: Bilder und Bildserien malen, Figuren oder andere Repräsentanten auf diese Bilder stellen, Bilder bekleben, zerreißen, zerschneiden oder etwas ausschneiden, Teile übermalen mit Transparentpapier etc., um dadurch zu erkennen oder die gelieferten Botschaften zu transformieren.  Am besten funktioniert das mit Hilfe der Neurographik.

Bilder werden, wenn sie ohne oder nur mit offener Vorgabe aus einem Gefühl heraus gemalt werden, vom Unterbewusstsein erstellt. Mit der nachträglichen Betrachtung können auf diese Weise Inhalte aus dem tiefsten Inneren heraufbefördert und bewusst gemacht werden, die erstaunlich und richtungsweisend sind. In Bildern, wie in selbst geschriebenen Texten, lesen wir uns selbst. Es geht immer darum, etwas zu erkennen und dann umzustrukturieren.

Arbeit mit den Inneren Kind

Besonders wertvoll ist die Arbeit mit dem Inneren Kind, die im Core-Transformation-Prozeß Anwendung findet. Wird dieser aufgestellt und nicht nur in Gedanken, sondern wirklich im Raum durchlaufen, geschieht Transformation viel schneller und wirkungsvoller.

Heilung, erfolgt in 4 Stufen:

  1. den Ist-Zustand in vollem Umfang erkennen
  2. Unstimmigkeiten klären
  3. Aussöhnung mit dem Schicksal
  4. Transformation für einen neuen Istzustand

Alle diese Stufen müssen durchlaufen werden. Es reicht also nicht, nur zu verstehen, wie etwas zusammenhängt, es muss auch im eigenen energetischen System ankommen. Dafür verwende ich hypnotische Heilsätze.

Was kann die Systemaufstellung

  • Anregung des Zellgedächtnisses zur Bewusstwerdung von unbewussten Inhalten
  • Aufdecken von Hintergründen für mehr Verständnis und Bewusstseinserweiterung
  • intuitive Erkennung von größeren Zusammenhängen
  • Perspektivwechsel von der subjektiven in die objektive Position
  • sich hineinversetzen in Andere aus versöhnlichen Gründen – Heilung von Familienthemen
  • Nachsimulieren von Umständen und Ereignissen zwecks der Neubewertung
  • einengende und belastende Strukturen werden sichtbar gemacht, damit Blockaden aus dem Weg geräumt
  • Knoten lösen bei sich selbst und damit auch in Familiensträngen, statt alte, übernommene  und dysfunktionale Muster unbewusst weiterzuleben
  • Fehlinterpretationen und -beurteilungen auflösen
  • Ängste bearbeiten
  • Wurzeln und Ursachen bewusster machen
  • Lösungswege erkennen
  • Teufelskreise verlassen, Umdenken anregen, Glaubenssätze hinterfragen und umwandeln
  • sich Auseinandersetzungen und Herausforderungen offen stellen
  • Ausftellungsarbeit hat Ritualcharakter und hilft dabei, das neuronale Netz umzustrukturieren, was energetisch auch eine positive Auswirkung auf die äußere Realität und damit das eigene Leben und Wirken hat
  • Begegnungen ermöglichen, auch mit Ahnen und Verstorbenen
  • stehengelassene kindliche Anteile ausmachen, erwachsen werden lassen und wieder zurück ins System integrieren

Systemische Betrachtungen in der Trauerarbeit

Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er eine Lücke. Die Hinterbliebenen werden in ihren Grundfesten erschüttert und alles muss sich ohne den geliebten Mitmenschen neu finden, organisieren und zum Teil auch weiterentwickeln, denn auch die gewohnte Arbeitsteilung funktioniert nicht mehr. Das, was der Verstorbene erledigt hat, muss nun jemand anderes übernehmen. Auch das, was der Verstorbene zu lösen versucht hat, müssen nun die Nachfolger lösen oder bereinigen.

Jeder Mensch hat innerhalb seiner Systeme bestimmte Rollen übernommen. Im Familiensystem ist man Mutter oder Vater,Tochter oder Sohn, Großmutter oder Großvater, Schwester oder Bruder, Cousine, Cousin, Tante, Onkel etc.  Im System Schule ist man Schüler oder Lehrer, im System Arbeit Kollege, Kollegin, Chef oder Angestellter usw. Alle diese Systeme geraten mehr oder weniger aus den Fugen, wenn jemand nicht mehr da ist, der vorher einen  wichtigen Platz hatte und Verantwortung. Darum ist das erste, was in der Trauerbegleitung stattfindet, darauf zu schauen, was neu geregelt werden muss, damit wenigstens im Außen das Leben weitergehen kann. Bis die innere Wunde vernarbt, dauert es viel, viel länger. Und sie kann nicht verarztet werden, solange die äußeren Strukturen auch noch im Chaos versinken.

Systemische Hindernisse in Sterbeprozessen

Zu Lebzeiten ist es wichtig, dass wir so in soziale Systeme eingebunden sind, dass wir gerne leben. Lebendigkeit besteht aus Geben und Nehmen.  

Familienmitglieder oder Freunde sind Anker, die uns halten, wenn wir fallen. Will ein Mensch allerdings aus dem Leben scheiden, dann können festhaltende Angehörige hinderlich sein. Liebe lässt frei, nicht los. Verbindung hat nichts mit Anhaftung zu tun. Eine unfreie Verbindung entsteht durch ungeklärte Konflikte oder Abhängigkeiten. Sterbende können nicht gehen, solange es noch  Unausgesprochenes, Ungeregeltes  oder Zwistigkeiten gibt. Dabei behilflich zu sein, solche Verstrickungen zu erkennen und sie zu bereinigen, ist z.B. ein Auftrag, den man an Sterbeammen wie mich richten kann. Systemische Betrachtungen schlüsseln das auf.