

Was ANGST mit uns macht
Die Ausgangslage:
In der Angst sind wir im Überlebensmodus. Es werden Schutzmechanismen aktiviert, was bedeutet:
- Der gesunde Menschenverstand setzt aus. Wir sind nicht mehr zurechnungsfähig und Herr unserer Sinne.
- Die Fähigkeit zur Selbstregulierung, die Kontrolle und Handlungsfähigkeit gehen verloren. Gedanken und Emotionen steuern nicht mehr wir, sondern sie uns.
- Wir verschließen uns und sind mental nicht mehr bei uns, nicht anwesend, in uns nicht zu Hause, weil es sich dort nicht gut bis unerträglich anfühlt.
- Dadurch verlieren wir uns selbst mit unseren Bedürfnissen und Wünschen aus den Augen. Unsere innere Abwesenheit macht uns anfällig für Fremdsteuerung und Manipulation. Wir machen uns klein, ordnen uns unter und werden unbewusst zur Marionette derer, die uns kontrollieren und ausnutzen wollen.
- Wir ziehen nach dem Gesetz der Resonanz negative Gedanken und Menschen an.
- Arbeiten wir nicht auf, werden wir selbst zu einem negativen, manipulierenden und kontrollierenden Menschen, der andere ausnutzt. (Teufelskreis)
DAS ZIEL:
Raus aus der Angst!
Eine übergroße Angst ist die größte Handbremse in unserem Leben.
- Angst verunsichert uns.
- Verunsichert sind wir nicht mehr orientiert.
- Unorientiert sind wir nicht mehr stabil in unserer Mitte.
- Ohne mit unserer Mitte verbunden zu sein, sind wir nicht mehr bei uns.
- Unauthentisch wissen wir nicht mehr, wer wir sind und was wir wollen.
- Wir fühlen uns innerlich leer. Leer geworden werden wir manipulierbar.
- Wir nehmen schneller fremdes Gedankengut in uns auf, das wir uns zu eigen machen, weil wir uns selbst nicht vertrauen oder nichts anderes haben oder kennen.
- Wir werden zu Marionetten anderer Leute und lassen uns ausnutzen.
- Ein Opfer- und Mangelbewusstsein entsteht, das sich selbst bemitleidet.
- Als Opfer stecken wir in Angst, Verunsicherung und Abhängigkeit fest.
- Solange wir in Angst sind, sind wir nicht frei, und solange wir unfrei sind, sind wir nicht liebevoll.
- Wer sich selbst nicht liebt, kann auch anderen nicht lieben.
- Wer sich klein fühlt, muss sich groß machen.
- Aus Opfern werden darum über Kurz oder Lang Täter.
- Die gefühlte Ohnmacht treibt Opfer wie Täter an, Machtmissbrauch zu betreiben, damit sie sich besser fühlen. Der Mangel muss schließlich irgendwie kompensiert werden.
Das Einzige, wovor wir uns also wirklich fürchten müssen, ist die Angst selbst.
Sie lässt uns verletzlich, handlungsunfähig und sogar böse und ungerecht werden.
VERURTEILUNG, ABLEHNUNG und andere negative Verhaltensweisen entspringen einem lückenhaften
Verständnis und einer Hilflosigkeit / Verzweiflung, die sich in Wut Luft zu machen versucht.
ÖFFNUNG und AUTHENTIZITÄT heilen.
Wir beurteilen und verurteilen so lange uns, andere und die Geschehnisse in der Welt ohne Liebe und Mitgefühl, bis wir ein tieferes Verständnis darüber haben, wie Fehlentwicklungen entstehen können.
Sobald wir die Dynamik dahinter erkannt haben und uns erklären können, wie wir, andere und die Welt aus dem Urzustand der heilen Mitte herausfallen konnte, sind wir wieder nachsichtiger, freundlicher, entspannter und auch wieder handlungsfähig.
Zu wissen, an welcher Stelle wir, andere oder die Welt falsch abgebogen ist, ermächtigt uns, genau dort wieder neu anzusetzen, um genau das Gegenteil von dem zu tun, was wir damals taten (öffnen statt verschließen).
Auf diese Weise finden wir wieder zurück in den Urzustand, der vor der Verletzung da war. Das ist Heilung. Ein Heilprozess beginnt immer zuerst bei uns selbst bzw. in uns. Sind wir selbst liebe- und verständnisvoll, dann wirkt sich diese Veränderung auch auf andere und die Welt aus, da wir uns gegenseitig beeinflussen.
Was nicht funktioniert ist, sich künstlich Freundlichkeit und Toleranz wie „Du musst positiv denken. Du darfst nicht werten.“ aufzwingen, weil ohne tieferes Verständnis Unaufgelöstes in uns weiterbrodelt. Die Wut staut sich nur noch mehr durch den Druck, den wir uns selbst machen, und explodiert irgendwann unkontrolliert.
Wir erschaffen uns unsere Dämonen selbst
Es ist wichtig, zu erkennen, dass das Böse in der Welt auf Angst basiert. Da wir alle durch unsere begrenzte Denkweise anfällig für Ängste sind, schlummert auch das Böse in jedem von uns. Schon allein sich diese Tatsache einzugestehen ist ein Schritt in Richtung Angstbefreiung. Angst erhält sich durch Ablehnung und Verleugnung. Das Böse ist das nicht gesehene Gute. Wir sind im Herzen nicht böse, aber können es werden, wenn wir uns unseren Ängsten nicht stellen. Um das tun zu können, müssen wir einsehen, dass wir Ängste mit uns herumtragen.


Ein Problembewusstsein entwickeln
Wichtig ist, dass wir erst einmal zu einem Problembewusstsein finden.
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie ein Problem haben. Sie reden sich alles schön. Nach außen hin geht es ihnen immer gut bis blendend. Je mehr sie das zur Schau stellen müssen, desto fauler scheint etwas zu sein. Sie verstecken, was von ihnen nicht wahrgenommen werden will (aufgesetzte Fröhlichkeit, Verleugnung der neg. Gefühle). Aber Ignoranz macht es nicht weg. Es verschlimmert sich.
Dieser Abwehrmechanismus ist besonders tückisch, weil derjenige erst merkt, dass etwas bearbeitet werden will, wenn der Körper sich mit einer manifesten organischen Störung meldet. Die diffusen Ängste vorher wurden nicht ernst genommen. Spätestens jetzt muss die Person sich ihre Schatten eingestehen, um sie lösen und wieder gesund werden zu können.
Besonders Männer leiden unter diesem Phänomen. Sie hören weniger in sich rein als Frauen, weil ihre Energie mehr nach außen gerichtet ist.
INNENSCHAU FUNKTIONIERT NUR OHNE ABLENKUNG IM STILLEN.
Formen des Selbstbetruges
Fakt 1
- Menschen, die ihr Leben lang unverarbeitete Traumata mit sich herumtragen, haben über die Zeit viele Abwehrmechanismen entwickelt, die sich wie Zwiebelschalen als Schutzschichten um ihre traumatische Erfahrung legen.
Trugschluss:
- Das Trauma kann mir nichts mehr antun. Ich habe es erfolgreich weggesperrt.
Wahrheit, die erkannt werden muss:
- Alles, was nicht verarbeitet worden ist, gärt im Inneren weiter vor sich hin und vergiftet uns von innen. Die Schutzschichten sind nur Makulatur und schützen nicht auf Dauer, sondern nehmen uns Kraft weg. Das innere Licht wird gedimmt, was dazu führt, dass wir uns immer schwächer fühlen, wodurch wir immer weniger hinschauen können.
Fakt 2
- Menschen, die sich viele Schutzschichten angelegt haben, gestehen sich mit der Zeit nicht mehr ein, dass sie ein Problem haben oder es etwas zu bearbeiten gibt. Im Gegenteil, sie reden sich ein und glauben irgendwann sogar, dass alles mit ihnen in Ordnung sei, bis auf vielleicht körperliche Beschwerden, die mit dem Alter zu tun haben.
- Geht es um psychische Symptome, sind im Zweifelsfalle die anderen falsch.
- Die Wahrheit wird zum Teil aggressiv abgeschmettert, als gehe es ums Überleben (Trigger). Sie zwingen sich immer mehr, wegzuschauen, selbst, wenn sich das Problem körperlich zeigt. Dann geben sie höchstens zu und wundern sich, dass sie ein Symptom haben (oder mehrere), von dem aber keiner weiß, wo es herkommt.
Trugschluss:
- Ich habe mein Leben im Griff. Alles, was ich machen muss ist vielleicht, mich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Der richtet das schon.
Wahrheit, die erkannt werden muss:
- Die Ursache des Symptoms ist ein unverarbeitetes Trauma, das nun nicht mehr erfolgreich weg- oder schöngeredet werden kann.
Fakt 3
- Menschen, die sich durch die Symptome eingestehen müssen, dass es da doch ein tieferes Problem hinter den vielen Symptomen gibt, wagen sich trotzdem nicht mehr dran, weil sie glauben, hinzuschauen würde alles nur noch schlimmer machen und sie psychisch überfordern oder gar umwerfen. Sie haben Angst davor, was letztendlich eine Angst vor sich selbst ist.
- Angst lässt uns an falschen Dingen festhalten. Das Wahre muss nicht festgehalten werden. Es zeigt sich, sobald die überlagerten Masken bröckeln dürfen.
Trugschluss:
- Ich halte an dem fest, was ich habe. Das ist zwar nicht gut, aber ich kenne es, und was ich kenne, gibt mir Sicherheit. Allem Negativen gehe ich aus dem Weg. Es tut mir nicht gut, hinzuschauen. Ich kann mit dem, was sich zeigt, vielleicht nicht umgehen. Es macht alles nur noch schlimmer. Ich habe Angst.
Wahrheit, die erkannt werden muss:
- Es stimmt nicht, dass uns das Hinschauen noch mehr schwächt. Im Gegenteil! Es stärkt uns.
- Wir erlangen Authentizität und damit unsere Macht zurück. Je mehr wir hinschauen, desto stärker werden wir. Probleme lösen sich nur durch Überwindung der Angst und Auseinandersetzung auf.
- Es muss nicht alles auf einmal aufgelöst werden. Man geht Schicht für Schicht denselben Weg wieder zurück, um sich zu befreien, der einen in die eigene Hölle geführt hat. Wir kennen das, was uns erwartet. Und da wir inzwischen dazugelernt haben, erleben wir das Wiedererleben viel entspannter.
- Das Zukunfts-Ich hilft dem Vergangenheits-Ich, aus der Zeitblase zu finden und zu heilen.

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