Teilearbeit / Parts Therapy
Die Teiletherapie, die Core-Transformation, der Yager-Code oder das Simpson-Protokoll zielen alle darauf ab, abgespaltene Persönlichkeitsanteile wieder zurück zu integrieren. In der Teilearbeit oder beim Core-Prozess geschieht dies bewusst, während die anderen beiden Methoden nicht aufdeckend operieren.
Teile, die abgespalten sind, agieren aus der Angst heraus. Sie leben die Enge und erzeugen den Mangel.
Teile, die verbunden sind, agieren aus der Liebe heraus. Sie leben die Vollkommenheit und erzeugen Fülle.
Woraus möchtest Du Deine Realität gestalten?
Die Entstehung von Teilen
Manche Erlebnisse in unserer Vergangenheit waren sehr schmerzlich für uns und mit dem Bewusstseinsstand von damals noch nicht zu bewältigen. In solchen Momenten passiert es, dass besonders angst- und schmerzbesetzte Anteile aus der Erinnerung verdrängt und ins Unterbewusstsein abgeschoben werden. Dort stecken sie so lange fest, bis sie mit Hilfe eines höheren Bewusstseins aufgearbeitet werden können.
Das wäre alles nicht so tragisch, wenn nicht auch Emotionen daran gekoppelt wären, die nun eingesperrt sind. Aber Emotionen sind Energien und diese wollen fließen. Können sie das nicht, also werden sie nicht dafür eingesetzt, eine Veränderung zu bewirken, dreht sich ihre Ladung um. Sie werden negativ, d.h. sie wenden sich gegen das Selbst und damit gegen das Lebendigsein. Was nicht fließt, erstarrt. In unserem Körper liegen dann kleine Sprengsätze. Nicht nur, dass wir uns damit emotional selbst vergiften und immer negativer in unserer Einstellung dem Leben gegenüber werden, wir werden auch immer gereizter und gehen schneller hoch, je mehr sich in uns an unverarbeitetem Material angesammelt hat. Jede eingesperrte Emotion wird zur Tretmine. Sobald diese Anteile getriggert werden, versuchen sie, sich Raum zu verschaffen, um den Organismus zu entlasten.
Was machen negative Emotionen mit uns?
Emotionen bestimmen unsere Verhaltensweisen. Wie wir auf etwas reagieren hat immer damit zu tun, wie voll oder leer unser Fass schon ist. Ist es schon voll und unsere Resilienz damit gering, bringt jeder zusätzliche Tropfen das Fass zum Überlaufen. Wir haben uns nicht mehr im Griff und fühlen uns von unseren negativen Emotionen beherrscht. Genau solche isolierten und zurückgebliebenen Teile sind es, die in der Gegenwart für unpassende und nicht erwachsene Reaktionen und Verhaltensweisen sorgen und deshalb als störend empfunden und abgelehnt werden.
Wenn wir z.B. unsere Gefühle in Streßsituationen nicht steuern können, dann bekommen wir diese Teile zu spüren.
Sie äußern sich beispielsweise über:
- nicht steuerbare Wut
- Kontrollsucht
- Intoleranz
- Ignoranz
- Angst
- Ablehnung
- Drogen- und Alkoholmissbrauch
Wenn sich ein Erwachsener in einer Situation benimmt wie ein Fünfjähriger, dann handelt es sich um so einen zurückgebliebenen Teil, der zum Vorschein kommt, weil etwas angetriggert wurde, was der Fünfjähriger erlebte und nicht verarbeiten konnte. Das geschieht ganz unbewusst und kann deshalb nicht gesteuert werden. Dieser Teil hat nicht dazugelernt wie der Rest des Systems, und kann deshalb auch nicht so handeln oder kommunizieren wie ein Erwachsener. Er bleibt in seiner Blase stecken und hält an den Informationen und Verhaltensweisen von damals fest, die für den Rest, der dazugelernt hat, schon lange keine Gültigkeit mehr haben. In der damaligen Situation mögen für das Kind die Bewältigungsstrategien, die ihm auf Grund seines Alters zur Verfügung standen, adäquat gewesen sein und geholfen haben, mit seiner schwierigen Situation fertig zu werden. Aber für den Erwachsenen passen sie nicht mehr. Er hat inzwischen schon ganz andere Erfahrungen sammeln können und dazugelernt. Damals diente die Abspaltung dem eigenen Schutze. Wir möchten uns nie wieder so hilflos und handlungsunfähig fühlen wie in dem überfordernden Moment. Durch Verdrängung können wir erst einmal weiter am Leben teilnehmen, ohne störende Einflüsse. Aber irgendwann melden sie sich wieder. Was verschoben ist, ist deshalb nicht weg. Solche Anteile wollen erlöst werden. Emotional bleibt die Traumatisierung nämlich wach. Die Ohnmachtsgefühle sind nun einmal abgespeichert worden, können aber nicht mehr zugeordnet werden, weil der Inhalt im unbewussten Bereich festhängt. Dadurch können die Emotionen nicht abfließen. Sie bleiben aktiv und verursachen Ängste.
Es macht jedoch keinen Sinn, sich weiter vor Situationen zu verstecken, die heute kein Problem mehr darstellen, um nicht mehr das Trauma von damals nachzuerleben. Die meisten Dinge sind aus heutiger Sicht auch gar nicht mehr so dramatisch und die Angst darum eher lächerlich und eines erwachsenen Menschen nicht mehr würdig. Das weiß der Verstand. Aber er kann trotzdem nichts dagegen tun, wenn unbewusste Anteile gegen ihn arbeiten. Damit Aufarbeitung nachträglich stattfinden kann, ist es wichtig, die verdrängten Inhalte ausfindig zu machen. Welche Gedanken haben damals die heftigen Reaktionen ausgelöst? Welche Informationen braucht es, um diese wieder zu neutralisieren, damit die daran gebundenen Emotionen davon abgelöst werden können? All das muss bewusst gemacht werden, und das kann in der Hypnose sehr gut bewerkstelligt werden. Entweder geschieht es aufdeckend wie in der Teiletherapie oder verdeckt, indem das Problem an das Überbewusstsein abgegeben wird (wie z.B. im Yager-Code oder beim Simpson-Protokoll).
Wie funktioniert die Teiletherapie in Hypnose?
- Wir machen über die Aktivierung eines starken Gefühls den Teil ausfindig, der unseren Lebensfluss blockiert.
- Wir lernen ihn kennen und verstehen, indem wir ihn fragen, wann und warum er entstanden ist.
- Wir fragen den Teil, was seine Bedürfnisse und Überzeugungen sind, um herauszufinden, was ihm fehlt.
- Wenn wir die Beweggründe des Teils kennen, wird er nachinformiert. Wir klären ihn über die veränderte Situation auf und teilen ihm mit, dass seine übernommene Aufgabe nicht mehr dienlich ist.
- Hat er das verstanden, weisen wir ihm eine neue Aufgaben zu und machen einen Deal mit ihm, das er seinen neuen Job erst mal ausprobieren darf.
- Sind die Verhandlungen erfolgreich, wird eine Testphase vereinbart.
Sowohl Du als auch Dein Anteil werden merken, dass sich beide nachher viel besser fühlen.
Unterschied Eigenanteile oder Fremdenergien
Eigenanteile dürfen nicht weggeschickt werden. Sie gehören zu uns und würden dem Gesamtsystem fehlen. Unvollständigkeit schwächt, auch wenn sie nur gefühlt wahrgenommen wird. Durch Verdrängung sind die abgespaltenen Teile ja entstanden, also können sie dadurch nicht geheilt werden. Verbindung macht gesund, Trennung macht krank.
Was wir wegschicken können und müssen sind Fremdanteile. Sollten bei der Teilearbeit Energien auftauchen, die nicht zu uns gehören, die von außen statt von innen kommen, und die uns übergestülpt wurden bzw. die wir uns haben überstülpen lassen, dann müssen diese zurück zum Absender. Jeder hat genug damit zu tun, seine eigenen Themen zu bearbeiten, und keinem ist damit geholfen, wenn wir ihm seine Lebensaufgabe abnehmen, da er damit eher schwächer als stärker wird. Auch nicht aus Liebe! Liebe ist, jeden Menschen, auch die eigenen Kinder, seine oder ihre Erfahrungen selbst zu machen. Nur dann, wenn die eigene Erfahrung zu eigenen Erkenntnissen führt, sind diese auch fruchtbar. Keiner kann einem das abnehmen.
Das Ziel der Teiletherapie
- Aufarbeitung - nichts muss mehr verdrängt werden
- dadurch mehr Energie und Kraft
- dadurch mehr Resilienz und Stabilität
- keine Trigger, weniger Gereiztheit, weniger Ärger
- keine Ängste mehr
- mehr emotionale Ausgeglichenheit
Wie man die Dinge auch betrachten kann
Wir selbst sind abgespaltene Teile einer Gesamtseele und darum auch so orientierungslos im Leben unterwegs. Genau wie die Persönlichkeitsanteile in uns sind wir Menschen Persönlichkeitsanteile Gottes, die sich im Universum verlaufen haben. Was wir hier mit der Teilearbeit tun, tut unser Höheres Selbst auch mit uns. Alles, was wir im kleinen tun, dient auch dem größeren Ganzen. Die Teiletherapie trägt, genau wie der Yager-Code oder das Simpson-Protokoll, mit dazu bei, die ganze Gesellschaft, das, was wir Erden nennen, und auch das, was darüber hinaus geht, ebenfalls heiler zu machen. Friedfertigkeit wird nicht darüber erreicht, dass wir andere erziehen, belehren oder bekämpfen. Wer in sich keinen Frieden findet, kann ihn auch da draußen nicht erzeugen.