WURZELBEHANDLUNG VON PSYCHISCHEN PROBLEMEN
Hypnoanalyse und Regressionstherapie mit einbezogener innerer Kindarbeit
Die Hypnoanalyse unterscheidet sich von der gewöhnlichen Hypnose dadurch, dass sie nicht ausschließlich mit Suggestionen arbeitet, die Programme im Unterbewusstsein oberflächlich überschreiben, sondern sie greift tiefer, indem sie an die Wurzel des Problems geht. Wird die Ursache des Problems erkannt und behoben, also die auslösende Situation geheilt, reguliert sich der Rest von ganz alleine. Alles Symptome, die auf das Problem hinweisen wollten, verschwinden.
Die Hypnoanalyse ist also eine Grundsanierung, keine Renovierung. In der Regel wird der Klient nicht blind von Symptomen befreit, sondern zur dauerhaften Heilung in ein neues Bewusstsein gehoben. Er versteht die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung besser, kann sein Verhalten und seine Reaktionen besser verstehen, was zu Vergebung sich selbst und anderen gegenüber führt, und kann sich bewusst damit auseinandersetzen. Damit hat er das Ruder seines Lebens wieder selbst in der Hand. Die falschprogrammierten Anteile führen kein Eigenleben mehr und die Selbstheilungskräfte können aktiviert werden.
Angelehnt ist dieses Verfahren an die klassischen Psychoanalyse, welche von Hypnosetechniken ergänzt wird. Der Klient findet im Entspannungszustand der Hypnose in seinem Unterbewusstsein sehr schnell die Antwort auf seine Frage, wo das Problem eigentlich herkommt, das er nicht einzuordnen oder zu beheben versteht.
Niemand muss über den beschwerlichen Weg der Erforschung unzähliger komplexer Symptome sich mühevoll über viele Sitzungen hinweg an die möglichen Ursachen heranpirschen, und es ist auch nicht nötig, seitenweise Anamnesebögen auszufüllen. Das Verfahren ist so aufgebaut, dass es immer dieselben Wege nach innen nimmt und auf diese Weise jedes Problem am Schopfe packen kann, denn alle Blockaden kommen im Ursprung aus einem Gefühl der Angst heraus, und jede Angst resultiert aus einem Un- oder Mißverständnis. Wird dieses entlarvt und gelöst, löscht sich die Angst ganz von selbst. Meistens entstehen solche Blockaden durch ungelöste Ängste in der Kindheit, weil Kindern noch keine Lebenserfahrungen zur Verfügung stehen, auf die sie zurückgreifen können. Insofern ist die Regressionstherapie fast immer auch eine Arbeit, die das innere Kind mit einbezieht, je nachdem, wo der Auslöser zu finden ist. Er kann allerdings auch vorgeburtlich oder in früheren Leben zu finden sein. Hier wird die Hypnose erweitert in einer Sitzung, in welcher die Spirituelle Hypnose angewendet wird.
Jetzt kann man behaupten, dass alle Kinder solchen Situationen ausgesetzt waren, in denen sie bleibende Ängste entwickelten, aber nicht jeder daraus eine psychische Störung entwickelt. Das stimmt, aber sichtbar werden diese falsch abgelegten Informationen, in denen das Gefühl der Angst mit einer bestimmte Situation verknüpft wurde, im Leben nur, wenn ähnliche Situationen erneut auftreten, die dann getriggert werden. Diese offen gebliebenen Wunden schmerzen nur, wenn man sie berührt.
Ein Beispiel:
Ein Patient hat schon immer das Gefühl, ein eher melancholischer Mensch zu sein. Nach der Trennung von seiner langjährigen Partnerin entwickelt er eine schwere Depressionen mit Panikattacken aus Angst vor nie endender Einsamkeit.
In der Regression wird er mit einer Szene konfrontiert, in der er sich alleingelassen von den Eltern in seinem Kinderbettchen sieht. Das Kind weiß nicht, ob die Eltern zurückkommen werden. Es weiß (oder spürt) aber sicher, dass es von ihnen abhängig ist, und dass es verhungern müsste, würden seine Bezugspersonen (hier dieEltern) nicht wieder auftauchen. Also schreit es laut und macht die Erfahrung, dass es die Eltern damit herbeirufen kann. Es denkt, dass es sich auf diese Weise selbst zu „retten“ vermag. Das Gehirn speichert eine wichtige Erkenntnis ab, die das Kind in die Zukunft mitnimmt, wo sie es schützen soll, um sein Überleben zu sichern. Diese lautet:
„Einsamkeit ist die Vorstufe zum Verhungern. Sie zeigt mir eine lebensbedrohliche Situation an. Wenn ich dann laut schreie, werde ich gerettet und überlebe.“
Dieses Denkmuster entsteht unbewusst und behält seine Wirkung so lange, bis es von einem höheren Bewusstsein aktiv verändert und ab- bzw. aufgelöst wird. Bevor das geschieht, wird dieses Denken eher noch bestätigt und damit gestärkt, denn Glaube erzeugt Realität.
Das Kind hat vielleicht vielbeschäftigte Eltern (Geschwister, Arbeit) und fühlt sich fast täglich unbeachtet oder zurückgesetzt. Es merkt, dass es die Eltern für sich nur in Anspruch nehmen kann, wenn es nicht mehr nur schreit (aus dem Babyalter ist es ja dann irgendwann raus und Schreien wird nicht mehr ernst genommen), sondern andere Kaliber auffährt. Jetzt muss es sehr traurig oder gar krank werden, um Beachtung, Zuwendung und Liebe zu bekommen.
Es speichert wieder ab:
„Erst, wenn ich es mir schlecht geht, wird sich um mich liebevoll gekümmert. Ich bin dann nicht mehr einsam.“
Man kann es auch herunterbrechen auf den Satz:
„Krankheit schützt vor Einsamkeit und damit vor dem sicheren Tod.“
Fortan wird an Traurigkeit und Krankheit festgehalten (= sekundärer Krankheitsgewinn).
Schließlich möchte der Patient diese Einsamkeit nie wieder spüren müssen. Aber je mehr er es versucht, dieses Gefühl zu verdrängen, desto stärker zeigt es sich. Es möchte ja erlöst werden. Körperliches Unwohlsein wird in Zukunft gerne in Kauf genommen, um nicht Todesängste aushalten zu müssen. Nur leider funktionieren unsere Abwehrmechanismen nicht ewig. Unsere Schatten wollen geheilt und erlöst werden. Das Gefühl der Einsamkeit setzt sich darum immer mehr über alles hinweg und zeigt sich in immer stärkerer Weise, je öfter der Patient seinen Auslösern begegnet. Ein Leidensweg beginnt.
Zusammengefasst dient die Depression, nachdem sich die Partnerin von unserem Patienten getrennt hatte, seinem Überleben, weil dieser kindliche Teil in ihm immer noch glaubt, dass er die Partnerin über eine stark gezeigte Traurigkeit und damit einhergehende Bedürftigkeit zurückgewinnen könnte. Hätte er sich von ihr getrennt, wäre das nicht so. Die Partnerin wird dadurch, dass sie ihn verlassen hat, mit den Eltern gleichgesetzt, die ihr Kind im Stich ließen. Der Patient wird unbewusst an die Situation damals im Kinderbettchen erinnert, in der er lernte, weinen zu müssen, um zu überleben. Es geht gar nicht in erster Linie um das Getröstetwerden, es geht um die Erkenntnis, dass Einsamkeit keine lebensbedrohliche Situation ist. Dass der Patient jetzt selbst für die Erfüllung seine Bedürfnisse sorgen kann und nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist, ist bei dem inneren Kind noch nicht angekommen.
Meistens folgten in der Vergangenheit des Patienten noch mehr solcher Situationen der Hilflosigkeit, in denen das Kind sein gelerntes Wissen anwenden konnte, was die Problematik der Angst vor Einsamkeit nicht relativierte, sondern noch verstärkte. Diese späteren Erfahrungen waren zwar nicht mehr direkt an das Gefühl der Todesangst geknüpft, aber sie aktivierten das Gefühl der Einsamkeit, das indirekt Todesangst auslöste, weil es ja in der Tiefe damit verknüpft ist. Für den Erwachsenen ist deshalb seine Reaktion völlig irrational, da sie sozusagen nur von hinten um die Ecke erklärbar ist, aber für das innere Kind, das noch in der alten Erinnerung lebt, ist diese Realität aktiv. Und aus dieser muss es durch Aufklärung auf unbewusster Ebene befreit werden. Der Zugriff auf diese Ebene kann nur über einen veränderten Bewusstseinszustand erfolgen, der in Trance oder Hypnose erreicht wird.
Patienten, die in diesem Muster feststecken, laufen oft von Therapeut zu Therapeut, nur um sich selbst und anderen nahen Bezugspersonen zu beweisen, dass ihnen keiner helfen kann und sie darum Opfer bleiben müssen (dürfen), was für sie überlebensnotwendig ist. Sie wollen nicht geholfen kriegen, denn dann wären sie ja einsam und Einsamkeit bedeutet Lebensgefahr (= falsche Schlussfolgerung – Sekundärer Krankheitsgewinn). Dass sie die Einsamkeit gar nicht mehr spüren würden, wenn das Innere Kind geheilt wäre, ist ihnen nicht bewusst. Sie kleben an einer alten Vorstellung fest. In der Regressionstherapie wird dieser Denkfehler in der Tiefe korrigiert. Es wird die Vergangenheit mit dem Bewusstsein des Erwachsenen noch einmal nacherlebt und anders abgespeichert. Dadurch hat die Vergangenheit nicht mehr diesen negativen Einfluss auf die Zukunft, die ja im Falle des inneren Kindes in der Gegenwart endet. Sie Amygdala löst keinen Fehlalarm (Überreaktion) mehr aus, wenn ähnliche Situationen auftreten, weil diese neutralisiert wurden.
Die ursachenorientierte Hypnose wird nicht von vielen Hypnotiseuren und Hypnosetherapeuten angewendet, weil sie sehr anspruchsvoll und intensiv ist, aber auch voraussetzt, dass der Therapeut wirklich traumatische Situationen, die der Klient erlebt hat, souverän halten und aushalten kann. Das kann man am besten, wenn man selbst schon wirklich Schlimme Dinge erlebt, überstanden und aufgearbeitet hat – sprich: man ist schon selbst mutig durch die Hölle gegangen und kann nun Reisebegleiter sein.
Die Regressionsarbeit ist die Königsdisziplin der Hypnose.
Anwendungsgebiete:
- Ängste
- Phobien
- Zwänge
- Depressionen
- Trauer
- Eßstörungen
- Süchte
- Traumata
- Kopfschmerzen
- Schlafprobleme
- uvm.